Frankfurt: Stadtbücherei Frankfurt am Main / Bibliothekszentrum Sachsenhausen

Interview mit: Monika Stahl

"In einer Bibliothek geht es nicht einfach nur um Bücher. Es geht um Wissenserwerb und um kulturelle Erfahrungen. Die Stadtbücherei Frankfurt am Main setzt verstärkt auf die Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Game. Neben einem breiten Spektrum an ausleihbaren Spielen werden aktuell vielfältige Angebote und Konzepte rund um Gaming ausgearbeitet und umgesetzt."

Ihre Bibliothek in Worten und Fakten:

Die Stadtbücherei Frankfurt ist ein modernes großstädtisches Bibliothekssystem mit der Zentralbibliothek im Herzen Frankfurts, 4 Bibliothekszentren in jeder Himmelsrichtung, der Zentralen Kinder- und Jugendbibliothek, 12 Stadtteilbibliotheken und der Fahrbibliothek. Die Schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Stadtbücherei unterstützt über 110 Schulbibliotheken im ganzen Stadtgebiet. Mit Fortbildungsangeboten, Vorträgen, Workshops und verschiedenen Serviceleistungen trägt sie dazu bei, Schulbibliotheken in ganz Frankfurt zu kompetenten Medienzentren und schülerfreundlichen Orten zu machen 790.000 Medien, vom klassischen Buch über DVD bis zum eBook und eMagazin, stehen den Frankfurter*innen in den öffentlichen Bibliotheken zur Ausleihe zur oder zum Download zur Verfügung. Neue Bibliothekstechnologie, moderne Räume, Professionalität und Kreativität zeichnen die Stadtbücherei und ihre Mitarbeitenden aus. Neben der Bereitstellung und Vermittlung eines umfassenden Medienangebots und zahlreichen Veranstaltungen sind die aktive Vermittlung von Medienkompetenz und Leseförderung Schwerpunkte der Arbeit.


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Roswitha Kopp Porträt
Stadtbibliothek Frankfurt Eindrücke
Stadtbibliothek Frankfurt Eindrücke

Was hat Ihre Bibliothek mit Gaming zu tun?
In einer Bibliothek geht es nicht einfach nur um Bücher. Es geht um Wissenserwerb und um kulturelle Erfahrungen. Die Stadtbücherei Frankfurt am Main setzt verstärkt auf die Auseinandersetzung mit dem Kulturgut Game. Neben einem breiten Spektrum an ausleihbaren Spielen werden aktuell vielfältige Angebote und Konzepte rund um Gaming ausgearbeitet und umgesetzt. Die Bibliotheken der Stadtbücherei wollen ein Wohnzimmer für ihre Gäste werden, ein dritter Ort zum Wohlfühlen. Hierbei spielt auch die Spielkultur gerade mit Blick auf Kinder und Jugendliche eine große Rolle.

Ihr erstes Computerspiel?
An mein wirklich erstes Computerspiel kann ich mich nicht erinnern, aber es geht in die Richtung Solitär und Lemminge.

Wie war Ihr Eindruck? Wie hat Sie das geprägt?
Während ich in Bücherwelten vertieft war, hat mein Freundeskreis angefangen, sich für Computerspiele zu interessieren. Es wurde regelmäßig in Clans gezockt, LAN-Partys organisiert und sich über die Spielinhalte ausgetauscht. Dabei fand ich die Vermischung der Welten interessant. Denn es geht sowohl in Games als auch in Büchern um Geschichten. Geschichten, die erzählt werden und in die jede Person eintauchen kann.

Welchen Anteil nehmen Computer- und Konsolenspiele heute in Ihrem Leben ein?
Heute spiele ich sehr gerne, hauptsächlich Konsolenspiele. Zeitlich schaffe ich es nur selten, Spiele komplett zu zocken. Das ermöglicht es mir jedoch, ein breites Spektrum an Spielen zu erkunden. Gerne teile ich dabei meine Erfahrungen mit meinen Freund*innen. Und auch das Zusammenspiel mit ihnen bereitet mir Freude.

Worin besteht zum einen Ihrer Meinung nach die Faszination, zum anderen die Qualität eines Spiels?
Faszinierend sind Spiele, weil sie uns in neue Welten eintauchen lassen und Geschichten erzählen. Wir können Erfahrungen sammeln und uns ausprobieren. Wir werden zu Raumfahrer*innen und schweben durch Galaxien. Wir werden zu Kindern und reflektieren die Welt durch ihre Augen. Wir verwandeln uns in völlig neue Personen oder Wesen und schlüpfen in fremde Rollen. Wir können das Geschlecht wechseln, unser Aussehen ändern und uns neu definieren. Und dann ... sind wir plötzlich eine Biene die durch Blumenwiesen fliegt. Durch Videospiele können wir unzählige Abenteuer erleben, die so individuell und abwechslungsreich sind wie wir Menschen. Für mich misst sich die Qualität eines Spieles am Spaßfaktor und daran, dass die Technik funktioniert. Das Spiel muss zur /zum jeweiligen Spieler*in passen. 

Was möchten Sie Eltern zu diesem Thema auf den Weg geben?
Für Eltern finde ich wichtig, dass sie sich darüber informieren, was das Kind spielt und in einen gemeinsamen Austausch gehen. Es ist eine interessante Erfahrung, sich auf die kindliche Perspektive beim Spielen einzulassen und das Kind in seinem Prozess zu begleiten. Die aufmerksame Begleitung beim Spielen ist für mich das A und O.

Was raten Sie Kindern in Umgang mit Games?
Ich rate Kindern dazu sich selbst zu hinterfragen: Macht mir das Spiel Spaß und warum? Mit wem spiele ich? Wichtig ist zu bedenken, dass nicht jedes Spiel für jeden Menschen das gleiche Erlebnis bedeutet: In jedes Spielerlebnis fließen immer auch die persönlichen Werte und Erfahrungen ein.

Welches Spiel müsste noch erfunden werden?
Für mich wäre es ein Spiel, das sich individuell an mich anpasst. Ein Game, das mir für den Moment das gibt, was ich zum Abschalten benötige.


Stadtbücherei Frankfurt am Main

Bibliothekszentrum Höchst   
Hedderichstr. 32
60594 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 212 455 84

Öffnungszeiten

  • Mo, So: Geschlossen
  • Di, Do: 13 - 19 Uhr
  • Mi, Fr: 13 - 17 Uhr
  • Sa: 11 - 15 Uhr
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