Baselland Kantonsbibliothek Baselland in Liestal

Interview mit Laurent Sedano

Ihre Bibliothek in Worten und Fakten:
Die Kantonsbibliothek Baselland ist ein Ort der Inspiration und des Erlebens, des Wissens und Lernens, der Begegnung und des Austauschs. Wir bieten Raum zum Arbeiten und Entspannen, Verweilen und Nachdenken. Wir ermöglichen Zugang zu Wissen und Geschichten und sind ein wichtiges Informationszentrum der Region. Wir regen an, Neues zu erkunden, Bekanntes zu reflektieren, sich mit der eigenen und mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen.
Unser aktuelles und attraktives Buch- und Medienangebot – analog und digital – umfasst ca. 225'000 Titel, informiert und unterhält. Wir bieten Zugang zu digitalen Angeboten wie «OverDrive» «e-bibliomedia» und «onleihe», «filmfriend» «freegal» und digitalen Nachschlagewerken. Unsere Veranstaltungen setzen Akzente. Die kbl ist ein lebendiger Treffpunkt für täglich bis zu 1'000 Besuchende und ein offenes Haus für alle.

Jetzt für die Kinderjury bewerben!

Welche Aktivitäten bietet Ihre Bibliothek an?
Die Kantonsbibliothek Baselland hat eine breite Palette an Angeboten und Veranstaltungen. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir Wohlfühloasen für alle Altersgruppen bieten. Es beginnt buchstäblich bei den Neugeborenen mit dem Projekt Buchstart und geht über Familienveranstaltungen für kleinere und grössere Kinder, SpielZeit mit analogen und digitalen Formaten für Kinder und Jugendliche bis hin zu persönlichen Begegnungen mit Autorinnen und Autoren, Journalistinnen und Journalisten und vielen anderen interessanten Gästen bei Lesungen, Vorträgen und Gesprächen für Erwachsene.


Haben Sie etwas Besonderes?
Wir bieten regelmässig offene Spiel- und Treffangebote. Dabei können die jungen Leute verschiedene Roboter, Games, Quizze, einen Escape Room und Programmieren ausprobieren. Die Teilnehmenden können dabei auch eigene Ideen und Interessen einbringen, welche wir nach Möglichkeit mit ihnen umsetzen. Im Frühjahr 2021 sind wir mit einer Gameturnier-Serie gestartet. Gegen Ende dieses Jahres wollen wir spielerisch gegen andere Bibliotheken «antreten». Wichtig ist uns dabei, Situationen entstehen zu lassen, in denen die Medienpädagogik zum Tragen kommt. Mit der Gruppe Jugendlicher, die sich um die Turnierserie gebildet hat, erstellen wir Filme und Live-Streams von Anlässen, gestalten Logos, nehmen Let’s Plays auf und organisieren die Anlässe rund um das Turnier.


Für Eltern gibt es einen «Elternzirkel Medienerziehung», in dem Eltern Inputs erhalten und austauschen können. Dazu bieten wir auch für Familien regelmässige Spielnachmittage an, an denen sie digitale Spiele, KinderApps und anderes ausprobieren und reflektieren können. Ergänzend finden Infoanlässe zu verschiedenen Themen der Medienerziehung/Medienbildung statt.

Welche Rolle haben Ihrer Meinung nach Computer- und Konsolenspiele in der heutigen Kindheit?
Spielen gehört zu den wichtigsten Beschäftigungen von Kindern. Spielen ist wichtig für die geistige, körperliche und seelische Entwicklung. Dies kann analog wie auch digital stattfinden. Digitale Spiele tragen zusätzlich das Potential, Medienkompetenzen zu festigen.


Welche gängigen Probleme haben aus Ihrer Sicht Eltern und Pädagogen bei Computerspielen und Konsolenspielen?
Auffallend ist, dass in diesem Kontext oftmals nur die Gefahren im Fokus stehen. Bei keiner anderen Spielform wird so viel über Probleme und Nachteile geredet. Wie lange kann ein Kind Sport treiben, ohne mit dessen schwierigen Aspekten konfrontiert zu werden (Verletzungen, Doping, Konkurrenz, Übertraining, ungesunde Bewegungsabläufe)? So kommen Spielende vielfach in die Situation, sich rechtfertigen zu müssen. Wichtiger wäre, sich für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu interessieren und mit ihnen zusammen Lösungen für eine gesunde Spielkultur zu finden.


Welche Rolle haben Bibliotheken im Internetzeitalter?
Bibliotheken bieten seit jeher einen niederschwelligen Zugang zu Medien. Dazu entwickeln sie Angebote zum Umgang mit diesen und zum Erlernen wichtiger Kulturtechniken. In diesem Sinne erweitern sie nun dieselbe Rolle um die neueren, digitalen Medien.


Welche Intention verfolgen Sie und Ihre Bibliothek als Partner beim TOMMI?
Das Thema «Game» hat in unserer Bibliothek einen wichtigen Stellenwert. Wir veranstalten Turniere, bieten Workshops zum Programmieren von Games und unterstützen Jugendliche in ihren kulturellen Ausdrucksformen, die mit Games zusammenhängen (Cosplay, Let’s Play, Livestream). TOMMI bietet da einen weiteren Zugang zum Thema und vor allem sprechen wir damit weitere Zielgruppen wie Eltern und Kinder an.


Ihre persönliche Vision von Kind und Computer?
Meine Vision ist es, dass digitale Spiele - ebenso wie analoge - als Spiele, Unterhaltung und Kreativ-Tools anerkannt werden. Die Frage müsste in diesem Sinn lauten: Ihre persönliche Vision vom Kind und Spielen.