Prof. Dr. Friederike Siller

Institut für Medienforschung und Medienpädagogik, Technische Hochschule Köln
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"Kinder sind von frühen Kindesbeinen an großartige Spieler und eine „digitale Spielekultur“ muss sich mit dieser „analogen Spielekultur“ von Kindern messen lassen."
Was war ihr erstes Computerspiel?
House of the Dead an Arcade-Automaten in Los Angeles
 
Wie war Ihr Eindruck? Wie hat Sie das geprägt?
Eine grandiose Zeit! Mein Bruder und ich haben uns Seite an Seite und Abend für Abend durch das Haus gekämpft.
 
Welchen Anteil nehmen digitale Spiele heute bei Ihnen ein?
Meine Kinder entdecken derzeit digitale Spiele am Tablet. Da spiele ich gerne mit.  
 
Was zeichnet Ihrer Meinung nach ein gutes Spiel aus? 
Ein gutes Spiel weckt die Neugierde und das Interesse von Kindern und führt diese über den Horizont ihrer direkten Lebenswelt hinaus in Abenteuer und in Herausforderungen!
 
Brauchen Spiele eine eigene Lesefähigkeit. Wenn ja, wie sieht die aus?
Ich denke, es geht eher um das „Einbringen-Können“ der kindlichen Fähigkeit zu spielen – analog wie digital. Kinder sind von frühen Kindesbeinen an großartige Spieler und eine „digitale Spielekultur“ muss sich mit dieser „analogen Spielekultur“ von Kindern messen lassen.  
 
Machen Spiele durch die Änderung der Plattformen (Konsole, PC hin zu Apps) eine inhaltliche Wandlung durch?
Kinder sind den Umgang mit „mobilen Medien“ gewohnt – sie schleppen nicht nur ihre Spielsachen permanent mit sich herum sondern eben auch die Spielkonsolen, Handhelds und zunehmend Smartphones oder auch Tablets. Die Spieleformate auf dem Markt stellen sich natürlich auf die mobile Mediennutzung von Kindern ein. Im Hinblick auf die mobile Mediennutzung von Kindern muss dabei besonders darauf geachtet werden, wo Ortungsdienste in Spiele einbezogen werden und Spiele unterwegs vernetzt mit Anderen gespielt werden – hier wird sicherlich der Jugendmedienschutz vor neue Herausforderungen gestellt.
 
Was raten Sie Eltern im Umgang mit Videospielen?
Springen Sie ins tiefe Wasser: Spielen Sie mit ihrem Kind gemeinsam - egal ob offline oder online, unterwegs oder zuhause. Schauen Sie Ihrem Kind bei der Mediennutzung zu, lassen Sie sich von Ihrem Kind erzählen, was es beim Spielen erlebt hat und als toll, aufregend, langweilig oder beängstigend empfunden hat und greifen Sie diese Erzählungen in weiteren Gesprächen mit Ihrem Kind auf.