Das sagt die Kita-Fachjury: Das Medienkonzept der Kita BZ St. Konrad in Ravensburg überzeugt durch seine Botschaft „Man braucht nicht viel, um viel zu erreichen“. Denn digitale Bildung heißt, nicht nur digitale Technik, sondern zugleich auch Werte und Persönlichkeit zu vermitteln. Das Konzept dieses Kindergartens verbindet beides in außergewöhnlich fundierter Weise. Vor allem die kreativen und gestalterischen Potenziale von Tablets werden in den Vordergrund gestellt. Die Kinder bekommen eine Einführung in dieses Medium und können dann ihren Ideen freien Lauf lassen. Unterstützt werden sie dabei von einer insbesondere für medienpädagogische Projekte ausgebildeten Erzieherin. Sie bindet das Team und die Eltern ein, um schließlich aus einem Vorschulprojekt ein alltagintegriertes, medienpädagogisches Arbeiten entwickelt, welches auf viele andere Einrichtungen übertragbar ist. Auf der inhaltlichen Seite des Ansatzes sind das Anknüpfen an die Lebenswirklichkeit der Kinder, die Verschränkung von analogem und digitalem Arbeiten sowie der verstärkte Einsatz von Bildern und Symbolen in der medienpädagogischen Arbeit positiv hervorzuheben. Dies ermöglicht den Kindern Teilhabe und interessengeleitetes Arbeiten. Wertefragen werden etwa in Bezug auf Verantwortung im Umgang mit den Geräten, aber auch als Respekt gegenüber den anderen Kindern formuliert. Durch die Einbindung medienerfahrener Grundschullehrer*innen kann der medial begleitete Übergang vom Vorschüler zum Grundschüler gelingen. Diese Zusammenarbeit ist besonders vorbildhaft.
Förderpreis – Kita „kleines ganz groß“ (Rostock)
Das sagt die Kita-Fachjury: Exzellente Ausstattung reicht nicht aus, man muss auch damit etwas anfangen können. Die Kita „kleines ganz groß“ in Rostock setzt digitale, aber auch traditionelle Medien in vielfältige Weise ein. Sie geben den Kindern die Möglichkeit, sich gestalterisch auszudrücken, Erfahrungen zu dokumentieren und kreativ zu sein. Dabei werden alle Sinne angesprochen wie etwa beim Geräusche-Merkspiel oder den produzierten Hörspielen. Zugleich werden Tablets auch genutzt, um Eltern in die medienpädagogische Arbeit der Einrichtung einzubeziehen und sie über die Projekte zu informieren. Auch das Programmieren mit einfachen Anwendungen bekommen die Kinder schon angeboten. All dies ist machbar, da die Kinder auch in die technischen und gestalterischen Möglichkeiten der digitalen Medien sehr gut eingeführt werden. Ebenfalls klug: Die Einbindung der örtlichen Medienvertreter als technische Unterstützer, die gleichzeitig für eine Öffentlichkeit sorgen. Der medienpädagogische Ansatz ist zugleich aber auch kritisch und vermittelt einen kind- und altersgerechten Umgang. Insgesamt handelt es sich um ein sehr gelungenes Projekt, in dem das Verhältnis von Technik, Pädagogik und Kreativität sowie Selbstständigkeit der Kinder sehr gut ausgewogen ist.
Förderpreis – Kita Hanna vom Kolle (Berlin)
Das sagt die Kita-Fachjury: In der Kita Hanna vom Kolle in Berlin wird mit Kindern ab vier Jahren in naturwissenschaftlichen Projekten unter Einbezug digitaler Medien geforscht. Projektorientiert kommen das Tablet und das digitale Mikroskop zum Einsatz, mit dem Ziel die Metamorphose von Raupen zu Schmetterlingen mit zu erleben. Zum Einstieg wurde ein Buch vorgelesen, außerdem wurden Zeichnungen und Fotos angefertigt. Bei Fragen kamen die Kindersuchmaschinen BLINDEKUH und „FragFinn“ zum Einsatz. Dieses Zusammenspiel von verschiedenen analogen und digitalen Werkzeugen ist zeitgemäß, spannend und hat verschiedene Kompetenzen der Kinder wie beobachten, zuhören, reden, Wissen austauschen und Verantwortung übernehmen, gestärkt. Projekte wie diese, sind für jedes Kind eine große Bereicherung und digitale Lernerfahrung. Das Projekt wird pädagogisch multimedial im wahrsten Sinne des Wortes begleitet, in Gesprächskreisen wird das Erlebte reflektiert und mündlich besprochen. Auch während der Kita-Schließzeiten, bedingt durch die Corona-Pandemie, wurde das Projekt weitergeführt, die Raupen mit nach Hause mitgegeben, und Eltern so instruiert, dass sie mit und ohne digitale Medien das Projekt gemeinsam mit den Kindern fortführen konnten. Damit folgt die Kita der Idee einer frühen Förderung im MINT-Bereich, nutzt digitale Medien darüber hinaus zum digital-vernetzten Lernen.